Meldungen aus dem Bezirksverband Lüneburg/Stade
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Ruhe in Frieden – 17 Kriegstote haben in Gartow und Wustrow eine würdige Ruhestätte gefunden - Unnötig, finden einige

Gartow. Irgendwo in der Ferne brummt ein Bagger auf dem Gartower Friedhof. Mit der Totenruhe ist es für ein paar Minuten vorbei.

Zu sehen ist nichts. Erst hinter einer mannshohen Thujahecke zeigt sich der kleine Bagger der Samtgemeinde. Erich Kowalke dirigiert das Gerät. Er leitet eine der größten Umbettungsaktionen von Kriegstoten in der Geschichte des Kreises, ist aus dem brandenburgischen Buckow angereist. So wie auf dem Gartower Friedhof erging es vielen Gräbern von ausländischen Zwangsarbeitern, die in Deutschland während des Krieges zu Tode kamen. Verscharrt am Rande des Friedhofs, oft beerdigt unter unwürdigen Umständen, gerieten sie im Laufe der Zeit in Vergessenheit oder wurden mit großen Anpflanzungen vom Rest des Friedhofes getrennt. In Wustrow zum Beispiel war das Grab eines polnischen Zwangsarbeiters im Unkrautdschungel kaum noch aufzufinden, so Jan Effinger vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK). Der Staat hat die Fürsorge für die Kriegsgräber zu übernehmen. So jedenfalls will es das Gesetz. Deshalb initiierten die Samtgemeinden Gartow, Lüchow und Dannenberg schon vor einiger Zeit die Umbettung von 17 Kriegstoten in eine Kriegsgräberstätte. Allein in der Samtgemeinde Gartow waren 13 Tote umzubetten, polnische und russische Zwangsarbeiter oder deutsche Soldaten, die während des Krieges zu Tode gekommen und auf den Friedhöfen in Brünkendorf, Nienwalde, Gartow, Meetschow und Lanze beerdigt – manchmal verscharrt – worden waren. Aber auch in Dambeck und in Wustrow holte Umbetter Erich Kowalke Gebeine von vier Kriegstoten aus der Erde, die dann an Kriegsgräberstätten in Dannenberg und Lüchow ein zweites Mal bestattet wurden.

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